Nun fehlt mir nur noch Hawaii, um alle US-Staaten bereist zu haben. Endlich habe ich es auch mal nach Alaska geschafft. Dafür habe ich mir die Zeit von Mitte August bis Mitte September ausgesucht, auch aus dem Grund, weil die nervigen Mücken dann kaum noch vorhanden sind, aber auch wegen der wunderschönen Herbstfärbung. Leider habe ich nicht berücksichtigt bzw. nicht geglaubt, dass der August ein Monat mit reichlich Regen ist. Bei meiner Reise hat es leider gestimmt, und auch die Aussage der Einheimischen, dass dieser Sommer sowieso total verregnet ist, konnte mich nicht aufheitern.
So waren leider die ersten 2 Wochen ziemlich verregnet, und tief hängende Wolken gaben nur selten den Blick auf die Berge und Gletscher an der Küste zwischen Whittier und Skagway frei. Die nächsten 2 Wochen im Landesinnern brachten trockeneres Wetter, aber die Sonne ließ sich auch immer nur mal kurz sehen. Insgesamt zählte ich auf meiner 4-wöchigen Tour bei großzügiger Rechnung etwa 4 Sonnentage. Den fünften Sonnentag verbrachte ich dann schon in Anchorage, um meinen Camper sauber zu machen und ihn abzugeben, und danach in der Lounge vom Flughafen meinen Frust mit Gin Tonic zu vertreiben.
Auch wenn die fotografische Ausbeute mager sein wird, so haben mich doch zumindest 3 Dinge auch bei schlechtem Wetter begeistern können: Die Bärenbeobachtung an den Brooks Falls, meine Tour auf dem Dalton Highway und der Denali National Park. Wobei es beim Denali National Park schon Einschränkungen gibt, denn es nervt ziemlich, dass man nur mit Shuttlebus etwas tiefer in den Park hinein darf. Mit Shuttlebus von meinem Campground zum Wonder Lake und zurück, war man gut 9-10 Stunden im Bus unterwegs. Wenn man nicht wie die Chinesen ständig durch die Fenster in alle Richtungen fotografiert, ist man als Fotograf doch etwas eingeschränkt.
Da hätte man doch wohl wie in “Into the Wild” eigenständig losziehen müssen, aber das birgt natürlich auch einige Risiken.
Ach ja, in Yukon/Kanada war ich auch ein paar Tage, aber da hat mir Alaska doch besser gefallen. Und den einen Sonnentag auf der Strecke von Whitehorse nach Dawson City hätte ich lieber auf dem Dalton Highway oder im Denali gehabt.
Natürlich könnte ich mir vorstellen, nochmal in die Gegend zu fahren, denn jetzt kenne ich mich auch ein wenig aus in diesem riesigen US-Staat. Aber der Sommer mit vielen Touristen und noch mehr Mücken schreckt mich ein wenig ab. Weiter nach hinten, in den wettertechnisch besseren September auszuweichen, geht auch schlecht, denn ab 15.9. wurden schon in vielen Orten die Gehsteige hochgeklappt. Aber erstmal stehen sowieso wieder andere Ziele an. Ich sehne mich nach 2 Jahren Abstinenz auch wieder nach dem Südwesten der USA, um 4 Wochen lang mal wieder mit T-Shirt und Shorts rumlaufen zu können.