Ich wollte zum Collet Top Arch. Um 11 Uhr vormittags kam ich gestern aus Torrey in Escalante an und fuhr gleich durch den Ort durch, um zum Bureau of Land Management (BLM) zu kommen. Ich wollte wissen, wie der Zustand der Smokey Mountain Road (SMR) ist, auf der ich ca. 50 km bis in die Nähe des Collet Top Arch fahren wollte – den Rest würde ich laufen.

Welche Enttäuschung, als ich das BLM am Samstag geschlossen vorfand. Niemand da – keine Infos. Ich fuhr zurück in den Ort Escalante, um dort von möglichst kompetenten Leuten eine Auskunft zu bekommen. Beim Campground, wo vor 2 Jahren auch noch 4WD-Jeeps vermietet wurden, hatte der Besitzer gewechselt. Freundliche Leute, aber keine Information. Etwas weiter im Ort war der Outfitter, also fuhr ich dorthin. Sehr freundliche Leute, die zwar nichts über den Zustand der SMR wussten, aber verschiedene kompetente Leute anriefen. Es war Samstag und Mittag, entweder waren alle beim Essen oder bei dem schönen Wetter unterwegs. Die freundliche Dame erreichte niemand, bat aber auf deren Anrufbeantwortern um Rückruf.

Ich fuhr zum nahen Escalante State Park, denn dort sollte ein Ranger sein. Er war auch da, und arbeitete im Garten. Über den Straßenzustand der SMR wusste er nichts, aber an der Tür des Visitor Centers sollten Infos aushängen. Richtig – vor etwa einem Monat waren die ersten Kilometer auch mit 2WD zu befahren. Die Info war zumindest aktueller als beim BLM, wo eine Info über den Straßenzustand im Dezember aushing: „Impassable“.

Zurück nach Escalante sah ich ein paar Leute beim BLM rumstehen. Also fuhr ich kurz hin und rief in die Runde:“ Anybody has information on Smokey Mountain Road?“. Nur Kopfschütteln, aber der am nächsten bei mir stehende meinte, dass er nicht glaube, dass ich mit meinem Wagen dort entlang fahren könne. Immerhin hatte ich mein Wunschauto, einen Jeep Liberty mit 4WD und 4WD Low, aber leider mit normalen Straßenreifen. Die schmalen Profilrillen sind bei matschiger Piste sofort verklebt, und man fährt sozusagen auf Slicks weiter.

Na gut, ich checkte erstmal beim Circle D Motel ein, und hinterließ an der Rezeption, wenn ich morgen nicht den Schlüssel abgeben würde, dann sollten sie mich aus der SMR abschleppen kommen. Dann fuhr ich noch einmal beim Outfitter vorbei, um zu hören, ob vielleicht jemand zurück gerufen hatte. Welch freudige Überraschung! Ein Park Ranger hatte angerufen, und meinte, dass man mit einem 4WD bis zur Junction der SMR mit der Collet Top Road kommen sollte. Allerdings dachte er wohl an einen richtigen 4WD und nicht einen Miet-SUV.

Aber das bestätigte mich in meiner Absicht, einfach zu versuchen, ob ich die ca. 50 km weit auf der SMR kommen würde. Gegen 13 Uhr startete ich, und anfangs war die Piste in ausgezeichnetem Zustand. Nach einiger Zeit musste ich dann ein längeres schlammiges Stück passieren – aber kein Problem. Die Strecke war eben, und man sah, dass man nach ca. 50m wieder trockenen Boden unter die Räder bekommen würde – also durch mit Gas und viel Schwung. Auch als die SMR von anfänglich ca. 1800m auf mehr als 2100m anstieg änderte sich wenig, auch wenn es immer mal wieder diese schlammigen Passagen gab.“So etwas brauche ich aber nicht öfter“, sagte ich dabei zu mir, und fuhr mit Schwung durch.

Links und rechts neben der Straße gab es noch Schnee, aber auf der Piste nicht. Aber der Schnee taute, und das Schmelzwasser lief auf die Straße, wo der lehmige Sand, dann zu schlammiger Schmierseife wurde. Ich hatte schon mehr als die Hälfte der Strecke problemlos geschafft, als ich erstmals stehen blieb, um die Situation zu begutachten. Ich sollte einen schlammigen Wash durchqueren. Aus dem Wash ging es relativ steil raus, und dort war die Piste gleich wieder trocken – das war beruhigend. Aber schon die Anfahrt zum Wash führte auf ca. 20m durch tiefen Schlamm, in dem man die Offroad-Profile einiger besser ausgerüsteten Fahrzeuge erkennen konnte. Ich legte vorsichtshalber 4WD Low ein, und dann ging es mit der üblichen Technik los – viel Gas und Schwung.

Das war geschafft, aber schon in der nächsten Kurve war die Piste wieder verschlammt. Ich stieg aus, um zu schauen, wie es hinter der Kurve aussieht. Eigentlich nicht schlecht, denn es kam ein trockenes Stück Piste, aber man konnte auch sehen, dass dann wieder Schlamm folgte. Ich fuhr weiter, aber der Wagen rutsche in der Kurve schon bedenklich – ich gab auf. Ich hatte noch ca. 20 km vor mir, aber das würde lange dauern, wenn ich immer wieder anhalten müsste, um den Pistenzustand zu checken. Die Piste führte hier bergauf entlang der Nordseite eines Hanges, an dem noch relativ viel Schnee lag, der jetzt bei ca. 18 Grad schmolz und die Piste aufweichte. Vielleicht wäre die Piste bald wieder trocken gewesen, aber mir war das Risiko zu hoch. Also zurück nach Escalante.

Der Collet Top Arch muss noch etwas auf mich warten.

Die mit DeLorme erstellte Karte zeigt die Smokey Mountain Road, das Höhenprofil und den Punkt, an dem ich aufgab.